Der 39-jährige Schriftsteller Uwe Tellkamp hat mit seinem Roman „Der Turm“ den diesjährigen Deutschen Buchpreis gewonnen. Die Auszeichnung, die mit 37.500 Euro dotiert ist, wurde ihm im Frankfurter Römer übergeben.
„Uwe Tellkamps großer Vorwenderoman ,Der Turm‘ entwirft in einer Fülle von Szenen, Bildern und Sprachformen das Panorama einer Gesellschaft, die ihrem Ende entgegentaumelt. Am Beispiel einer bürgerlichen Dresdner Familie erzählt er von Anpassung und Widerstand in einem ausgelaugten System. Der Roman spielt in den verschiedensten Milieus, unter Schülern, Ärzten, Literaten und Politkadern. Uwe Tellkamp schickt seinen rebellischen Helden Christian Hoffmann auf eine Höllenfahrt, aus seiner Enklave in den Militärdienst bis zum Strafvollzug der NVA. Den Lesern erschließen sich wie nie zuvor Aromen, Redeweisen und Mentalitäten der späten DDR. Unaufhaltsam treibt das Geschehen auf den 9. November zu“, hieß es in der Begründung der sieben Jury-Mitglieder zur Wahl Uwe Tellkamps als Gewinner des Deutschen Buchpreises.
Uwe Tellkamp wurde 1968 in Dresden geboren. Nach seinem Wehrdienst bei der NVA verlor er wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ seinen Studienplatz – im Zuge der Wende wurde er sogar inhaftiert. Danach konnte Tellkamp sein Medizinstudium wieder aufnehmen und ging an die Universitäten von Leipzig, New York und Dresden. Dort arbeitete er als Arzt in einer Klinik. Zurzeit lebt Uwe Tellkamp als Schriftsteller in Freiburg im Breisgau.