Vor zwei Jahren gab es einen Eklat bei der Vergabe des Heinrich-Heine-Preises, weil der Stadtrat sich gegen das Juryurteil und damit gegen Peter Handke wegen dessen Pro-Serbien-Haltung ausgesprochen hatte. Handke hatte daraufhin auf die Auszeichnung verzichtet. Vor diesem Hintergrund wurde die Preisvergabe neu geregelt: Die Entscheidung der 13-köpfigen Jury ist nun stets endgültig.
Amos Oz, als diesjähriger Preisträger, wird der Heinrich-Heine-Preis wahrscheinlich am 13. Dezember verliehen, denn dies ist der 211. Geburtstag Heines, der in Düsseldorf geboren wurde. Die Jury begründete ihr Urteil unter anderem mit der literarischen Kreativität, der politischen Sensibilität und des humanistischen Engagements Oz’, wie es in einer Mitteilung auf den Internetseiten der Stadt heißt. Der 69-jährige Autor war 1992 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Er befasst sich in seine Romane und Erzählungen mit der jüngeren gesellschaftlichen, politischen und psychologischen Situation Israels.
Das erste Mal wurde der Heine-Preis 1972 verliehen. Mit ihm werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte des Menschen den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten. Bisherige Preisträger sind unter anderen die Autoren Carl Zuckmayer, Max Frisch, Hans Magnus Enzensberger und Elfriede Jelinek.