Der Georg-Büchner-Preis wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Er ist mit 40.000 Euro dotiert und gilt als der bedeutendste Literaturpreis Deutschlands.
Martin Mosebach ist ein Meister der Schachtelsätze. Mit dem Georg-Büchner-Preis wurde der Schriftsteller nun ausgezeichnet – unter anderem deshalb, weil er „stilistische Pracht mit urwüchsiger Erzählfreude verbindet und dabei ein humoristisches Geschichtsbewusstsein beweist“, wie es in der Laudatio geheißen hat.
Der Autor und sein Werk sind umstritten, einen Bestseller hatte er bis dato noch nicht. Mosebach selbst hatte dazu, als er von seinem Gewinn im Juni erfuhr, gesagt: „Ich bin kein Erfolgsschriftsteller.“ Für die Zeitung „Die Zeit“ ist Mosebach „unbestreitbar einer der intelligentesten, einfallsreichsten und sprachmächtigsten Dichter der Gegenwart“. In der „tageszeitung“ dagegen war zu lesen, dass die Leser es bei ihm mit einem „konservativ-kulturkritischen Sprachdrechsler“ mit „überkommenen Vorstellungen“ zu tun hätten.
Darüber hinaus wurden gestern im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung auch der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay sowie der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa vergeben: Ersteren erhielt der Theaterkritiker Günther Rühle, den anderen der Zoologen Joseph H. Reichholf.