Mit der Kokosnuss assoziiert werden oft Palmen, Strand, Sonne und Meer. So nimmt es denn auch kein Wunder, dass Kokosnussprodukte vor allem bei der Zubereitung von Hauptgerichten und Süßem mit einem Hauch Exotik zum Einsatz kommen. Hier folgt eine Erklärung zu allem, was aus der Kokosnuss gewonnen werden kann.

Kokosblütenzucker
Für Kokosblütenzucker werden Kokosblütenstände angezapft. Der so entnommene Saft beziehungsweise Nektar wird (luftdicht) eingekocht. Was bleibt, ist der Zucker, der nicht nach Kokos schmeckt, sondern nach Karamell.

Dieses Verfahren ist teuer – viel Saft für wenig Zucker – und nachhaltig, wenn keine Palme gefällt, sondern sie immer wieder angezapft wird. (Mindestens 70 Jahre lang kann von einer Kokospalme geerntet werden.)

Naschplus: Kokosblütenzucker lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen als die meisten anderen Zucker wie zum Beispiel Rohrzucker oder Rübenzucker. Sein glykämischer Index ist niedriger.

Kokoschips, Kokosflakes und Kokosrapel
Sie sind größer als Kokosraspel, also keine länglichen weißen Krümel, sondern sie erinnern in Form und Größe an Cornflakes: Kokoschips beziehungsweise Kokosflakex entstehen, indem das Fruchtfleisch der Kokosnuss vor dem Trocknen geschält, gewaschen und dann zerkleinert wird. Je gröber das Zerkleinern, desto größer werden die Kokoschips. Kokosraspel sind also sehr fein gehobeltes Fruchtfleisch.

Kokoschips machen sich prima als Topping. Weiterverabeiten lassen sie sich zum Beispiel durchs Rösten oder Karamellisieren mit Rohrohrzucker.

Aufbewahrungstipp: Da das Kokosfruchtfleisch 60 bis 70 Prozent Fett enthält und somit auch die Kokoschips / Kokosflakes, sollten sie trocken, luftdicht, kühl und dunkel gelagert werden. Sonst können sie schnell ranzig werden.

Kokosmehl
Gewonnen wird Kokosmehl aus den Pressrückständen bei der Kokosölherstellung. Diese Rückständen werden fein gemahlenen, sodass am Ende das beigefarbene Mehl übrigbleibt. Es bietet vor allem Ballaststoffe (40 Prozent), Eiweiß (18 Prozent) und Kohlenhydrate (22 Prozent) und kann dadurch auf natürliche Weise die Darmtätigkeit anregen – ähnlich wie Flohsamenschalen oder Leinsamen. Dafür wird das Mehl einfach ins Müsli gerührt. Mit Kokosmehl lassen sich auch Soßen und Suppen andicken.

Backtipp: Maximal ein Viertel des im Rezept angegebenen Getreidemehls kann durch Kokosmehl ersetzt werden.

Kokosmilch
Sie sieht aus wie eine cremig-geschmeidige Paste: Kokosmilch. Hierfür wird das Fruchtfleisch mit Wasser vermahlen und gefiltert. Aufgrund ihrer mittelkettigen Fettsäuren liefert sie schnell Energie, hat aber einen geringeren Fettanteil als zum Beispiel Kuhmilch.

Küchentipp: Hat sich oben eine feste Fettschicht über der flüssigen Kokosmilch gebildet, genügt kurzes leichtes Erwärmen. Dann kann die Milch geschüttelt oder verrührt werden und hat wieder eine gleichmäßige Konsistenz. Wer vegan kocht, kann Kokosmilch als Sahneersatz nutzen.

Kokosmus
Um Kokosmus herzustellen, wird das Fruchtfleisch möglichst gleich nach dem Ernten aus der Kokosnuss herausgelöst und fein vermahlen. Kokosmus kann auf Brot als purer Aufstrich gegessen werden. Es enthält keinen Zucker, schmeckt aber dennoch etwas süßlich. Mit Kokosmus passt zudem zu Soßen, Suppen und kalten Mixgetränken wie Shakes und Smoothies.

Zeittipp: Um das Kokosmus fürs Backen oder Kochen zu verwenden, sollte es rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen werden. Denn bei kühlen Temperaturen ist es fest, bei Zimmertemperatur fast flüssig.

Kokosöl
Hochwertiges Kokosöl ist nativ, also naturbelassen. Das heißt, es wird im ersten Schritt kalt aus dem frischen Kokosnussfleisch gepresst und im zweiten Schritt durch Zentrifugieren von der Kokosmilch abgetrennt. Raffiniertes Kokosöl entsteht dadurch, dass das Fruchtfleisch nach dem Schreddern im Hochofen unter großer Hitze getrocknet und danach gepresst wird. Dann wird das Öl chemisch raffiniert, gebleicht und deodoriert, was zum Verlust seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe wird.

Kosmetiktipp: Kokosöl ist gut für Kopfhaut und Haare. Für eine Haarkur mit Kokosöl werden die Haare gründlich gewaschen, sanft getrocknet, gekämmt und anschließend wird eine haselnussgroße Menge Öl in beiden Händen verteilt, mit denen dann Kopfhaut und Haare massiert werden. Unterm Handtuch sollte das Öl mindestens 30 Minuten einwirken.

Kokoswasser
Bei Fitnessbegeisterten und Sportlern ist Kokoswasser als isotonisches Getränk mit leicht süßlichem Geschmack beliebt. Es enthält besonders viel Kalium, daneben Magnesium und so gut wie kein Eiweiß und Kohlenhydrate: 100 Milliliter trinken bedeuten eine Aufnahme von 15 bis 20 Kilokalorien. Kokoswasser wird aus dem Innersten der noch unreifen Frucht gewonnen.

Verwendungstipp: Mit Kokoswasser ist hervorragend geeignet für Mixgetränke, zum Beispiel für exotische Cocktails.

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