„Die neue Empfehlung in der aktualisierten S3-Leitlinie kommt dem Wunsch vieler Patienten in meiner Praxis entgegen“, wird der Urologe Dr. Andreas Lucas unter aponet.de zitiert. „Denn viele Betroffene möchten die typischen Symptome einer Blasenentzündung so schnell wie möglich loswerden, aber gleichzeitig auf ein Antibiotikum verzichten.“

Blasenentzündung – welche Symptome?
Betroffen von einer Blasenentzündung, die Mediziner Cystitis – auch Zystitis geschrieben – nennen, sind am häufigsten Kinder und Frauen. Bei Männern tritt die Erkrankung meistens bei einer Prostatavergrößerung auf.

In der Mehrheit der Fälle entzündet sich die Blase, weil Darmbakterien aus dem Darm in die Harnröhre gelangen. Darum gilt vor allem für das weibliche Geschlecht: den Intimbereich mit dem Toilettenpapier immer von vorne nach hinten wischend säubern. Frauen bekommen nämlich aufgrund ihrer

Anatomie häufiger eine Blasenentzündung als Männer.

Die Symptome einer Zystitis sind:

- Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
- verstärkter Harndrang, wobei nur wenig Urin ausgeschieden wird
- Blasenkrämpfe

Weitere Symptome können sein:

- Blut im Urin
- Unterleibsschmerzen
- ungewollte Urinverlust bei starkem Harndrang

Blasenentzündung – wie heilen?
Experten plädieren in Hinblick auf eine Zunahme von Antibiotikaresistenzen dafür, bei einfachen Infektionen statt Antibiotika bewährte pflanzliche Arzneimittel zu verordnen.

In der sogenannten S3-Leitlinie mit dem Titel „Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten“ – die Deutsche Gesellschaft für Urologie ist Mitherausgeber – werden als pflanzliche Mittel bei Blasenentzündung Kapuzinerkresse und Meerrettich empfohlen.

Es seien bislang keine Resistenzen gegen die Inhaltsstoffe von Kapuzinerkresse und Meerrettich „selbst nach Langzeittherapie“ bekannt und diese „seien auch nicht zu erwarten“, heißt es unter dem oben genannten Link.

„Die beiden Arzneipflanzen werden in kombinierter Form als Tabletten bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zur Therapie von unkomplizierten Harn- und Atemwegsinfektionen eingesetzt.“ Deren Wirkung sei bei Menschen jeder Altersgruppe „durch mehrere klinische Studien bestätigt“ worden.

Die Frage ist, ob es auch helfen würde, Kapuzinerkresse und Meerrettich in unverarbeiteter Form zu sich zu nehmen: Hätte das den gleichen Heileffekt?