Die 28 untersuchten Tees für Schwangere und Stillende stammen aus Apotheken, Drogerien, Discountern und dem Lebensmittelhandel. Von diesen Kräutertees enthielten zwölf sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA), also pflanzliche Gifte.

Diese können laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) den Organismus schädigen – bei einer hohen Dosierung über einen langen Zeitraum soweit, dass es in der Leber zur Bildung eines oder mehrerer Tumore kommen kann.

Dabei sind nicht allein die Frauen gesundheitlich gefährdet, wenn sie große Mengen dieser Tees regelmäßig über einen langen Zeitraum trinken. Denn die PA könnten auch über die Nabelschnur zum Fötus gelangen beziehungsweise über die Muttermilch dem Säugling zugeführt werden.

Schwangerschafts- und Stilltees: Vor allem Bio-Produkte belastet
In der jüngsten Laboruntersuchung zeigte sich, dass zehn der zwölf PA-haltigen Tees Zutaten aus biologischem Anbau enthielten. Das könnte mit den Erntemethoden zusammenhängen.

„Mit Abstand am stärksten“ sei die Belastung beim „Umstandstee 1“ von Vita et Natura gewesen. „Die Belastung einer Tasse erreicht sogar den Richtwert des Bundesinstitut für Risikobewertung – der bei einem Erwachsenen auf Dauer nicht überschritten werden sollte“, heißt es auf der ZDF-Homepage zur Sendung. Wird sich an die auf der Verpackung angeratene Zubereitung gehalten, werde der empfohlene PA-Richtwert um das Fünffache überstiegen.

Ein ähnliches Testergebnis lag im Sommer 2013 vor: Damals hatte das BfR in einigen Tees hohe PA-Werte festgestellt. „Obwohl auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren vor den gefährlichen Langzeitfolgen dieses Stoffes selbst bei niedriger Dosierung warnt, gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte“, ist in der Meldung vom 20. Februar 2017 zu lesen. Und „WISO“ hat in der Woche davor darüber berichtet, dass Pyrrolizidinalkaloide in fünf Kräutertees für Babys gefunden wurden.

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Was sind Pyrrolizidinalkaloide?
Pyrrolizidinalkaloide sind Stoffe, die die Pflanze vor Fraßfeinden schützen. Für Tiere und Menschen können sie eine Gefährdung der Leber darstellen, wie oben erwähnt. In Bezug auf Tees sind es nicht die Teekräuter, die PA enthalten, sondern „Unkraut“, das während der Teeernte mit den Teekräutern vermischt wird.

Zwei Beispiele für PA-haltige Pflanzen sind das Gewöhnliche Greiskraut und das Jakobskreuzkraut. Außer in Tee wurden PA schon mehrfach in Honig nachgewiesen.