Diese Frage beschäftigt den Menschen seit tausenden von Jahren: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Einer Untersuchung britischer Forscher zufolge kann das bejaht werden: Es ist die bis dato größte durchgeführte Studie mit dem Titel „AWARE“ zum Thema „Leben nach dem Tod“. Die Wissenschaftler der südenglischen Universität Southhampton haben die Ergebnisse ihrer vierjährigen Forschungsarbeit im Fachjournal „Resuscitation“ veröffentlicht.

Groß angelegte Studie zum Leben nach dem Tod
Was passiert mit der Seele, mit dem Geist, wenn ein Mensch stirbt? Das Team um Dr. Sam Parnia ging dem nach mithilfe von 2.060 Patienten aus Großbritannien, Österreich und den USA und stellte fest: Das Bewusstsein ist noch aktiv, obwohl das Herz nicht mehr schlägt.

Bei den Probanden aus 15 Krankenhäusern hatte das Herz aufgehört zu schlagen, weshalb sie für klinisch tot erklärt wurden – für eine Dauer von rund drei Minuten. Bis zu dieser groß angelegten Studie gingen die Wissenschaftler von der Annahme aus, dass das Gehirn nach dem Herzstillstand lediglich noch 30 Sekunden aktiv ist.

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Die „Todeserfahrung“ eines Mannes
Viele Patienten konnten für etwa drei Minuten Dinge wahrnehmen und denken: 39 Prozent beschrieben eine Art Bewusstseinszustand. Vermutet wird, dass die Erinnerung daran während der Erholungsphase zum Beispiel durch Medikamentenverabreichung verloren geht, weshalb 61 Prozent ein Bewusstsein nach dem Stillstand ihres Herzens verneinten. Sie konnten sich an nichts erinnern.

Dr. Sam Parnia, Leiter der Studie, wird unter anderem hier auch zur Erfahrung eines Patienten zitiert: „Der Mann beschrieb alles, was im Raum vor sich ging, aber wichtiger ist, dass er zwei Piepgeräusche von einer Maschine hörte, die in dreiminütigen Intervallen ausgelöst werden. So konnten wir zeitlich einordnen, wie lang das Erlebte dauerte. Er schien sehr glaubwürdig und alles, was er sagte, dass es ihm passiert sei, war tatsächlich passiert.“