Wenn bis zu 30 Prozent des in einem Produkt enthaltenen Zuckers – Glucose oder Saccharose – durch Fructose ersetzt wird, dann dürfen die Hersteller ab 2014 damit werben, dass dieses Produkt gesund (oder gesünder) sei (als andere).

Fructose: Was ist das?
Umgangssprachlich wird Fructose als Fruchtzucker bezeichnet. In der Natur ist Fructose vor allem in Beeren, in Früchten wie Kernobst, zu dem Äpfel und

Birnen zählen, in einigen exotischen Früchten und in Honig enthalten. Die Süßkraft von Fructose ist deutlich höher als die von Saccharose, also Haushaltszucker.

Die Herstellung von Fructose für Lebensmittel ist günstig. Am Beispiel USA ist seit den 1970ern ein deutlicher Zuwachs in Hinsicht auf den Verzehr von Fructose zu verzeichnen: Der Konsum „von High Fructose Corn Syrup (HFCS), einer besonders fructosereichen Version des Maissirups, stieg von 0,23 kg pro Person und Jahr 1970 auf 28,4 kg pro Person und Jahr“ 1997, ist bei Wikipedia im Eintrag zum Stichwort „Fructose“ zu lesen.

Ein Verzehr von zu viel Fructose kann, wie in verschiedenen Studien gezeigt wurde, ein Risikofaktor für verschiedene Erkrankungen sein. Dazu gehören zum Beispiel Fettleibigkeit, das metabolische Syndrom, Leberzirrhose und Gicht.

Der US-amerikanische Wissenschaftler Barry Popkin, der an der Universität von North Carolina forscht, bezeichnet die Zulassung der Werbung für Fructose-Produkte als irreführend aus Sicht der Verbraucher: „Sie (die Gesundheitswerbung, Maren) wird viele Menschen verwirren. (...) Leute sehen sie und glauben: ,Ah, vielleicht ist es (das Produkt, Maren) gesund.‘“, sagte Popkin gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“.