Durch eine Chemotherapie können mitunter nicht alle Tumorzellen vernichtet werden. Manche dieser Zellen wachsen nicht mehr weiter, sie sind inaktiv. Dennoch könne von solchen Zellen eine Gefahr ausgehen: Sie produzieren Eiweißbotenstoffe, die zu unerwünschten Entzündungsreaktionen führen können. Es könnte auch sein, dass es durch solche seneszenten Zellen zu einem sogenannten Tumorrückfall kommt.

Zuckerhungrige Krebszellen
Wissenschaftlern unter der Leitung von Professor Dr. Clemens Schmitt, Direktor des molekularen Krebsforschungszentrums und Leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik der Charité, ist es 2011 gelungen, inaktive Tumorzellen gezielt zu vernichten.

„Wir stellten fest, dass der Energiestoffwechsel von seneszenten Tumorzellen nach einer Chemotherapie massiv ansteigt und die Zellen regelrecht zuckerhungrig sind“, wird Schmitt in einer Pressemeldung der Charité vom 3. September 2013 zitiert. „Weiterhin konnten wir zeigen, dass diese Zellen nicht nur mehr Energie produzieren, sondern von ihrer massiven Stoffwechselsteigerung auch abhängig sind.“

Wurde der Zuckerstoffwechsel inaktiver Krebszellen im Experiment gehemmt, seien sie abgestorben – auf andere Zellen habe eine kurzzeitige Energiestoffwechselhemmung kaum Auswirkungen.

Die Ergebnisse dieser Forschungen wurden in der Augustausgabe 2013 der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.