Nicht nur Jugendliche unter 18 Jahren und junge Erwachsene, sondern auch Kinder betrinken sich mit sämtlichem Alkohol den sie bekommen können, bis zur Besinnungslosigkeit und landen bestenfalls in der Notaufnahme einer Klinik. Auch Todesfälle sind schon vorgekommen. Im vergangenen Jahr starb in Berlin ein 16-Jähriger nach dem Konsum von 52 Tequila.

Die jüngste Entwicklung sei „beängstigend“, sagte eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) der "Frankfurter Rundschau“. Bundesweit wurden im Jahr 2007 insgesamt 1822 TK-Versicherte unter 20 Jahren volltrunken in deutsche Kliniken eingeliefert. Sie blieben dort im Durchschnitt 1,2 Tage und verursachten Kosten von jeweils knapp 540 Euro.

"Unsere Daten betreffen nur Fälle mit der 100-prozentigen Diagnose 'akuter Alkoholrausch'. Anschließende Folgebehandlungen tauchen hier gar nicht auf. Wahrscheinlich sieht das tatsächliche Bild noch schlimmer aus“, sagte TK-Sprecherin Inga Lund der Zeitung.

Insgesamt summieren sich die akuten Entgiftungsbehandlungen auf mehr als 980.000 Euro. Im Jahr 2003 wurden noch 962 alkoholisierte Jugendliche klinisch versorgt, was bei der Kasse damals mit rund 552.000 Euro zu Buche schlug.

Komasaufen ist vor allem Männersache: Im vergangenen Jahr waren 1134 der eingelieferten jugendlichen TK-Kunden männlich, 688 weiblich.