Die Untersuchung stammt von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Ihr Tenor besagt in etwa, dass selbst in den besten staatlichen Laboren nicht sämtliche Pestizide in Lebensmitteln erkannt werden – sei es nun bei Obst, Gemüse oder Getreide. Manfred Krauttner, Chemiker, sagte, dass von den zirka 1.350 weltweit in der Landwirtschaft zum Einsatz kommenden Pestizidwirkstoffen höchstens etwa 600 nachgewiesen werden. Für die Bundesrepublik Deutschland heißt es seitens Greenpeace – unter Berufung auf eine Befragung der Landeslabore Baden-Württemberg und Bayern –, dass in den vergangenen drei Jahren von 38 neu zugelassenen Pestiziden zwölf im Rahmen von Routineuntersuchungen nicht erkannt würden. Daher müsse davon ausgegangen werden, dass sich mehr gesundheitsschädliche Spritzmittel in der Nahrung befinden, als bislang angenommen wurde.
Greenpeace fordert als Folge dieser Studie, dass der Einsatz und die Zulassung für „solche für die Überwachung praktisch unsichtbaren Gifte“ gestoppt werden. Als Beispiele nannte Krautter Amitol und Sulfosulfuron: Das beim Anbau von Äpfeln, Birnen und Wein erlaubte Spritzmittel Amitol des Chemiekonzerns Bayer CropScience könne Auswirkungen auf den menschlichen Hormonhaushalt haben. Sulfosulfuron von Monsanto und Syngenta stehe unter Verdacht, Krebs zu erregen – sie kommen beim Anbau von Weizen zum Einsatz.