Die Hersteller der Knoblauchpräparate haben immer auf Tierexperimente und In-vitro-Versuche gebaut, um die Wirkung ihrer Präparate zu beweisen. Die Macher einer neuen, kontrollierten Studie, die jetzt in den „Archives of Internal Medicine“ (2007; 167: 346-353) veröffentlicht wurde, haben herausgefunden, dass Präparate keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben.
Schon früher haben sich Wissenschaftler mit der vermeintlichen Wirkung des Zwiebelgewächses befasst. Sie überprüften die Behauptung, die Inhaltsstoffe der Knoblauchzehen – vor allem das Allicin – senkten den Cholesterinspiegel und beugten so Gefäßerkrankungen vor. Die bisherigen Untersuchungen brachten aber keine eindeutigen Ergebnisse zutage. Daher entschieden sich Forscher des Stanford Prevention Research Centers zu einer erneuten, kontrollierten Studie. Dafür wurden exemplarisch zwei unterschiedliche Marken-Knoblauch-Präparate getestet. Beide Präparate wurden jeden Tag von Probanden eingenommen. Die eine Testgruppe musste statt der herben Extrakte Sandwiches mit viel Knoblauchwürze essen. Damit die Teilnehmer nicht mitbekommen, ob sie nun zur Präparat- oder aber zur Kontrollgruppe gehören, machten die Wissenschaftler einfach ein paar Sandwiches mehr. Letztlich wurde also jedem Probanden täglich das stark gewürzte Weißbrot vorgesetzt. Eine weitere Gruppe von Probanden schluckte Placebo-Pillen. Nach sechs Monaten stand das Ergebnis fest: Im Verlauf der Tests hatten sich die Cholesterinwerte der Probanden nicht

verändert. Dabei gab es keinen Unterschied zwischen den Werten der Präparat-Gruppe und jenen Teilnehmern, die nur die Placebos zu sich genommen hatten. Die Forscher sehen keinen Grund, die geruchsintensiven Präparate einzunehmen. Diese seien zwar frei von Risiken, aber eben auch nutzlos. Aber vielleicht gilt da ja auch nur für die Pillen-Präparate und nicht für die zum Kochen verwendeten Knoblauchzehen…