Irlands Tierschützer schlagen Alarm. Ursprünglich darf man hier ein Pferd erst besitzen wenn man mindestens 16 Jahre alt ist und muss ihm eine Wiese von 2,5 Hektar bieten, doch die Realität sieht längst anders aus. Pferde werden auf Dublins Strassen gegen ein Handy oder eine Playstation getauscht, irren auf Brachflächen oder gar Müllhalden ziel- und besitzerlos umher und werden aufgegriffen und zu Schande geritten.

Das tierquälerische Reiten hat sogar einen Namen, "Flashing" nennen die Jugendlichen es, wenn sie sich auf hartem Asphalt oder Stein mit den Pferden ein Wettrennen liefern, bei dem die empfindlichen Gelenke der Tiere dauerhaften Schaden nehmen können.

Mit dem Wert den die Pferde verloren haben, scheinen viele Besitzer oder Reiter auch den Respekt vor den Tieren verloren zu haben und so wird kurz vor dem anstehenden Winter in Irland diskutiert ob man die lästig gewordenen Tiere nicht einfach schlachtet. "Keulen" heisst das in der emotionsfreien Fachsprache.

"Bis zu einem Stichtag könnten überzählige Pferde kostenfrei gekeult und beseitigt werden", zitiert man beim "Spiegel" den Tierarzt Joe Collins vom University College Dublin (UCD). Offenkundig sei, "dass hier sehr bald etwas geschehen muss".