Für die Zeitung „Bild am Sonntag“ stand Helmut Schmidt Rede und Antwort. Der fast 90-Jährige wurde hauptsächlich zur aktuellen personellen Situation der SPD-Spitze befragt. In diesem Zusammenhang äußerte er sich auch über Oskar Lafontaine und dessen Redefähigkeiten, wobei er diesen mit Adolf Hitler verglichen hat: „Auch Adolf Nazi war ein charismatischer Redner. Oskar Lafontaine ist es auch.“ Dieser Vergleich reichte ihm noch nicht, denn Schmidt verglich den Chef der Linkspartei darüber hinaus mit dem französischen Rechtspopulisten Jean Marie Le Pen: „Der eine ist links, der andere ist rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon“, so die Besorgnis des Altbundeskanzlers über den Erfolg populistischer Parteien. „Es ist ja kein Zufall, dass solche Gruppierungen – linke wie rechte – gerade in den Teilen Deutschlands ihre Wahlerfolge feiern, in denen es den Menschen wirtschaftlich nicht so gut geht. Also vor allem in den sechs neuen Bundesländern“, meint der 89-Jährige. „Berlin ist die Hauptstadt der Arbeitslosigkeit, die Hauptstadt der Hartz IV-Empfänger.“ Allerdings sei Populismus kein spezifisch deutsches Problem, obwohl es den Anschein habe, sagte Schmidt: „Das finden Sie auch in Holland, Belgien, in Frankreich: rechte Populisten wie Le Pen und Konsorten.“