Franz Künstlers Wunsch war es 110 Jahre alt zu werden."Wenn ich 110 bin, kann mich der Teufel holen", sagte er vor einigen Wochen in einem Interview.

Die 110 halt er leider nicht mehr ganz geschafft, doch bis zu seinem Tod konnte er sich bester Gesundheit erfreuen. Er schaffte es "bei vollkommener körperlicher und geistiger Vitalität, sich selbst zu versorgen. Es war wirklich erstaunlich", so ein Sprecher der Stadt. Das er gut zurecht kam, verdankte er eigener Aussage nach auch seiner 1981 verstorbenen Frau. Von ihr hatte er "Putzen, Bügeln, Waschen und Kochen gelernt". Eins fehlte ihm allerdings. "Ich bräuchte eine Sekretärin",sagte Künstler kürzlich dem Magazin "Cicero".

Den sein hohes Alter brachte ihm weltweit Ruhm ein, der ihm allerdings eher unangenehm war. Er wollte kein falsches Bild vermitteln. Er sei kein "Hurra-Soldat" gewesen. "Die Jugend musste sich gegenseitig umbringen. Ist das gerecht?"

Nach dem ersten Weltkrieg arbeitete Künstler als Kaufmann. Auch im zweiten Weltkrieg diente er als Soldat.1946 zog er nach Niederstetten und arbeitete dort als Führer im Jagdmuseum auf Schloss Haltenbergstetten.