Stets hieß es "IKEA" würde flache Hierarchien bevorzugen, man "duze" sich untereinander, jeder könne im Unternehmen alles erreichen, soziale Verantwortung würde groß geschrieben.

Was für einen Beitrag des ZDF-Magazins "Frontal 21" recherchiert wurde, macht keinen wirklich guten Eindruck. Ohne Zustimmung des Betriebsrates seien auch bei "IKEA" Mitarbeiter gefilmt worden. Ebenso sollen illegale Protokolle über den Gesundheitszustand von Mitarbeitern angefertigt worden sein. Mitglieder des Betriebsrates seien schikaniert worden. Der "Frontal"-Bericht über "IKEA" wird heute um 21 Uhr im Zweiten ausgestrahlt.

Die Gewerkschaft Ver.di wurde schon im Vorfeld über die Zustände informiert. "Wer Betriebsrat geworden ist, der hat seine Karriere vermiest, der kann eigentlich darauf warten, dass er irgendwann mal zur Aufgabe seines Arbeitsplatzes gezwungen wird", sagte die Ver.di-Sekretärin im Bezirk Baden-Württemberg, Christina Frank, dem Magazin.

Zudem, so ihr Vorwurf, führe die dünne Personaldecke zu körperlichen Zusammenbrüchen von Mitarbeitern, von Teilzeitkräften werde totale Flexibilität bei

schlechter Bezahlung erwartet. So sollen Teilzeitkräften die Sozialversicherungsausweise abgenommen worden sein, um sie an der Ausübung eines Zweitjobs zu hindern.

Ein Ikea-Sprecher äusserte sich bereits zu den Vorwürfen, es heisst es müsse sich um Einzelfälle handeln. Ausserdem wolle man sich in Ruhe den Fernsehbericht anschauen, da ihnen noch nicht alle Informationen vorlägen. Grundsätzlich widersprächen diese Ausführungen "komplett der Unternehmensphilosophie".