In der „Süddeutschen Zeitung“ ist zu lesen, dass das Nettoeinkommen eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts in den vergangenen drei Jahren deutlich langsamer gestiegen sei als die Teuerungsrate – das hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion eingeräumt. Die Angaben beruhten auf Zahlen aus dem Finanzministerium. Dagegen hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie auch führende SPD-Vertreter mehr als einmal betont, dass der Wirtschaftsaufschwung bei allen ankommen würde.
Dem Zeitungsbericht zufolge hat sich der Minustrend bei den preisbereinigten Nettoeinkommen zuletzt sogar noch verstärkt: Im Jahr 2004 stand einer vierköpfigen Familie immerhin noch 0,4 Prozent mehr an Geld zur Verfügung als im Vorjahr. 2005 und 2006 war es 1,1 Prozent weniger und 2007 sogar 1,3 Prozent weniger an Geld. Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich für einen Singlehaushalt.
Die Gründe für diese Entwicklung dürften vor allem in gestiegenen Ausgaben für Strom, Gas, Kraftstoff und Lebensmittel sein. In den Jahren vor 2004 war das so genannte kaufkraftbereinigte jährliche Nettoeinkommen eines Durchschnittshaushalts zumeist gestiegen.