"Wir sind sehr, sehr zufrieden", sagt Tiergartenchef Dag Encke. Die Pfleger lassen dem kleinen Bärenbaby auch jede erdenkliche Pflege angedeihen. Da die Kleine demnächst Zähne bekommen wird, massieren die Tierpfleger ihre Zahnleisten um das Durchbrechen zu erleichtern. Um sie für eventuell auftretendes Fieber und Appetitlosigkeit zu wappnen, orderte der Nürnberger

Zoo bei den Kollegen in Berlin einen speziellen Maissirup der schon Knut stärkte.

Zur Zeit verputzt "Knuts Schwester" alle vier Stunden 140 Milliliter Hundewelpenmilch. Die wird nun mit dem Maissirup versetzt, ein Trick von Tiermedizinern aus den USA.

Milchzähne sind nicht die einzige anstehende Veränderung im Eisbärenbabyleben der Nürnbergerin. Demnächst wird sie nicht nur beissen, sondern auch sehen können. Immer öfter blinzelt die kleine Bärin, ein Zeichen dafür das sie bald ihre Augen öffnen wird. "In den nächsten Tagen gehen die Augen wahrscheinlich auf", sagt der Tiergartendirektor. "Das werden dann dunkle Knopfäuglein sein."

Doch auch wenn alles gut aussieht und "Flocke" 2400 Gramm wiegt, über den Berg ist sie noch nicht. Die Überlebenschance von Eisbärennachwuchs liegt lediglich bei 50 Prozent.

Noch dazu ist die Arktis im Gegensatz zu einem Zoo nahezu völlig keimfrei. Dort ist es so kalt das kaum Bakterien oder Viren überleben. Im Nürnberger Zoo tragen die Pfleger vorerst Mundschutz, Einmalhandschuhe sowie Schuhüberzieher. Ob das gegen eine Infektion reicht wird sich zeigen. Fest steht die ersten Wochen Muttermilch haben dem Bärenmädchen sicher gut getan.