Die Anzahl der Frauen, die sich dagegen entscheiden, ein Kind in die Welt zu setzen, nimmt zu. So jedenfalls heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.
Genauer bedeutet dies, dass heute jede Frau zwischen 40 und 49 Jahren überhaupt kein Kind hat. Vor zehn Jahren waren es dieser Altergruppe erst 16 Prozent. Die heute 30- bis 44-jährigen Frauen haben im Durchschnitt im Alter von 26 Jahren ihr erstes Kind zur Welt gebracht. In den sechziger Jahren lag das Durchschnittsalter noch bei 23 Jahren. Somit habe sich der Beginn der so genannten Familienphase um etwa drei Jahre nach hinten verschoben.
Zwischen Ost- und Westdeutschland sind die Unterschiede besonders deutlich: Im den alten Bundesländern sind momentan rund 25 Prozent der 40- bis 49-Jährigen kinderlos, in den neuen Bundesländern sind es nur zehn Prozent in dieser Altergruppe. Besonders auffällig ist die Kinderlosigkeit von Frauen mit hohem Bildungsstand: 21 Prozent der Akademikerinnen über 40 haben keine Kinder, aber nur 14 Prozent der Frauen, die kein Abitur gemacht haben.
Für diese Studie wurden in einer Sondererhabung die Daten von 12.500 Frauen zwischen 16 und 75 Jahren erhoben. Sie wurde vorgenommen, da in der normalen Geburtenstatistik nur verheiratete Frauen erfasst sind.
Übrigens wurde wenige Tage vor dieser Mitteilung durch das Bundesamt bekanntgegeben, dass die Zahl der Geburten in den ersten neun Monaten dieses wieder angestiegen ist – zum ersten Mal seit zehn Jahren.