Regisseur Alexander Sokurow hat das Drehbuch für „Faust“ zusammen mit Marina Korenewa und Yuri Arabow verfasst, wobei es nicht streng auf „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe und „Doctor Faustus“ von Thomas Mann basiert: Faust (Johannes Zeiler) ist ein Universalgelehrter. Er gelangt zu der Feststellung, dass wissenschaftliche Erkenntnisse bei der Beantwortung der Frage, wie die Welt beziehungsweise das Leben tatsächlich ist, weiterhelfen. In der Hoffnung, dass er zu mehr Wissen gelangt, schließt er einen Pakt mit Moneylender (Anton Adassinsky). Eines Tages begegnet Faust der jungen Margarethe (Isolda Dychauk), der er unbedingt näherkommen will ...
Wer es in puncto „Faust“ klassisch mag, der wird von diesem Film enttäuscht sein: Die Atmosphäre ist düster, die Texte weit entfernt vom Original. Aber genau deswegen zeigt Alexander Sokurow neue Facetten des Faust-Mythos auf. Nach „Moloch“ (1999) über Hitler, „Taurus“ (2000) über Lenin und „Die Sonne“ über Kaiser Hirohito ist „Faust“ der letzte Teil der Tetralogie über die Mythen und den Missbrauch von Macht. „Besonders wertvoll“ ist das Prädikat, mit dem „Faust“ ausgezeichnet wurde. Der Film wird am 2. April 2012 auf DVD veröffentlicht – gekauft werden kann er ab dem 8. Mai 2012.