Regisseur des Films ist Rainer Simon. Die Handlung basiert auf der Erzählung „Karl und Anna“ von Leonhard Frank und spielt während des Ersten Weltkrieges: Karl (Joachim Lätsch) und Richard (Peter Zimmermann) sind Kriegsgefangene im zaristischen Russland. Während ihrer Zwangsarbeit in der Steppe, die im Ausheben von Gräben per Hacke und Schaufel besteht, sprechen sie über ihre Leiden, Sehnsüchte und Träume. So erzählt Richard Karl alles über seine Frau Anna (Kathrin Waligura), was sie für Karl in seiner Fantasie zu seiner heimlichen Geliebten macht; sie ist der Grund für Richards Überlebenswillen. Karl hat es glücklichen Umständen zu verdanken, dass er allein aus der Gefangenschaft fliehen und nach Deutschland zurückkehren kann: Er sucht Anna auf und gibt sich als Richard aus. Und obwohl Anna weiß, dass der Fremde nicht ihr Mann ist, wird ihre Zuneigung zu ihm – nach anfänglichen Zweifeln – immer größer. Hinzukommt, dass Richard vor dreieinhalb Jahren für tot erklärt wurde...
Der DEFA-Film „Die Frau und der Fremde“ beeindruckt: durch seine Erzählhaltung und seine Bildersprache. In einer Nebenrolle ist auch Ulrich Mühe zu sehen, der später seinen größten Erfolg mit seiner Darstellung im Oscar-Film „Das Leben der Anderen“ (2006) feiern konnte.