Regisseur Matteo Garrone hat für die Umsetzung des Buchstoffes – einer Mischform zwischen Roman und journalistischer Reportage – überwiegend an authentischen Orten gedreht, so beispielsweise in Neapels Vorort Scampia. Die Darsteller sind Profis und Laien, was dem Film einen höheren Realitätsgrad verleiht.
Die Filmhandlung ist unterteilt in fünf Einzelerzählstränge, wobei zwei davon Beziehungen zueinander aufweisen: In Scampia liefern sich die Mafiaclans Scissionisti di Secondigliano und Clan Di Lauro eine Fehde. Auch der dreizehnjährige Totò (Salvatore Abruzzese) wächst in dem Vorort auf und ist fasziniert von der Welt, in der er lebt: Er kommt unter anderem in Kontakt mit dem organisierten Drogenhandel und mit Schusswaffen. Weil sein Vater im Gefängnis sitzt, wird der Lebensunterhalt von Totò und seiner Mutter Maria (Maria Nazionale) durch die Scissionisti finanziert: Der Clan zahlt ihnen die so genannte „mesata“, eine Art Rente. Doch Totò entscheidet sich für die Konkurrenz zu arbeiten, den Clan Di Lauro. Dadurch gerät zwischen die Fronten des Bandenkriegs: Er wird vor eine Entscheidung gestellt – er kann nur zu einer Seite gehören.
„Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“ wurde unter anderem mit dem Hessischen Filmpreis 2008 in der Kategorie „Beste internationale Literaturverfilmung“ ausgezeichnet und ist absolut sehenswert.