Anthony Minghella erblickte am 6. Januar 1954 auf der britischen Isle of Wight das Licht der Welt. Er studierte nach seinem Schulabschluss in Hull, wo er später auch Vorlesungen hielt. Im Jahr 1981 entschied er sich, Autor zu werden. So schrieb er Theaterstücke, Hörspiele fürs Radio, die Fernsehserie „Inspector Morse“ sowie zahlreichen Drehbücher für Film und Fernsehen. Drei Jahre später wurde ihm der Londoner Kritikerpreis als meistversprechender junger Dramatiker verliehen und 1986 der Kritikerpreis für sein Stück „Made in Bangkok“ in der Kategorie „Bestes Stück der Saison“. Als Filmregisseur zeichnete er verantwortlich für „Wie verrückt und aus tiefstem Herzen“ (1991), „Mr. Wonderful“ (1993), „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999), „Unterwegs nach Cold“ (2003) sowie „Breaking and Entering – Einbruch & Diebstahl“ (2006). Seinen größten Erfolg erlangte er mit „Der englische Patient“ (1996): So wurde der Film 1997 unter anderem mit neun Oscars ausgezeichnet, darunter auch in der Kategorie „Beste Regie“. Minghella wollte noch zahlreiche Filmepläne umsetzen: So war er zum Beispiel einer der Produzenten von „Der Vorleser“ nach dem Roman von Bernhard Schlink. Außerdem war er im Gespräch für ein Hollywood-Remake von „Das Leben der Anderen“.
Anthony Minghella starb gestern in einem Londoner Krankenhaus an den Folgen einer Gehirnblutung, die er nach einer Krebsoperation am Hals erlitt. Er hinterlässt seine Ehefrau Carolyn Choa sowie eine Tochter und einen Sohn aus erster Ehe.