Noch heute kann ich die Titelmelodie der wundervollen Fernsehserie "Die rote Zora und ihre Bande" pfeifen und sehe Lidija, Nedeljko und die kleine kroatische Stadt Senj vor mir.

Fast 30 Jahre ist es nun her, das die 13-teilige TV-Serie als deutsch-schweizerisch-jugoslawische Koproduktion gedreht wurde. Um so überraschter war ich als ich sah, das "Die rote Zora" nun ins Kino kommt.

An vielen anderen Figuren die meinen Abenteuergeist und meine

Phantasie als Kind beflügelten, hat sich die Neuzeit versucht und ist gescheitert. Das "Urmel", als Spiel der "Augsburger Puppenkiste" unvergleichlich verschroben und liebenswert, als moderner Zeichentrick einfach nur abstossend.

Die "Pippi Langstrumpf"-Filme versüßten zahlreichen kleinen Zuschauern mittägliche Fernsehstunden. Die gezeichnete Comicserie, die man inzwischen auf dem Kindersender "KI.KA" ausstrahlt, erreicht bei weitem nicht den selben Charme wie die alten Filme.

Generationen von Jugendlichen hingen an den Lippen der Sprecher der "Drei ???". Kein Kinofilm kann an einen derartigen Kult herankommen.

Jetzt also "Zora". Erst einmal habe ich die Internetseite zum Kinofilm besucht. Der erste Schock ereilte mich. Was ist das für ein fürchterliches Lied? Das sollen künftige Generation von Kindern mit der "roten Zora" verbinden? Mir ist ein wenig übel bei dem Gedanken.

Die Zora ist im Gegensatz zu Lidija von damals viel zu niedlich, aber na gut. Mario Adorf in einem Film kann natürlich kein Fehler sein. Ben Becker meiner Meinung nach dagegen schon.

Der Trailer bestätigt meine Befürchtung, ein schwacher Abklatsch mit blassen Charakteren. Bis auf Mario Adorf, vielleicht.

Falls ihr es anschaut und über 30 seid, schreibt mir wie ihr es findet.